Von Burgstall durchs wildromantische Wüstenbachtal

Ein Wanderbericht vom Erlebnisweg 's Äpple

Rund um die Backnanger Bucht verläuft dieser besondere Landschaftserlebnisweg. In schöner Halbhöhenlage, zwischen 215 und 456 Meter über NN, verbindet der 83,6 Kilometer lange Weg die Gemeinden Aspach, Auenwald, Allmersbach im Tal, Affalterbach, Backnang, Weissach im Tal, Oppenweiler, Burgstetten und Kirchberg. Der Name `s Äpple ist ein Werbeslogan und steht sinnbildlich für etwas „Schwäbisches“, für die Schwäbischen Äpfel und unsere Streuobstwiesen. Seit 2016 kennzeichnet dieser Kunstname 's Äpple den Wegverlauf. Der reizvolle Weg ist auf verschiedene Arten erlebbar: zu Fuß, per Rad, einfach auf einer der unterschiedlich gestalteten Bänke sitzend die Gegend genießen, bei einem gemütlichen Spaziergang oder als Rundwanderung auf den Wanderwegen der Gemeinden. Der Fantasie und den Bewegungsmöglichkeiten, ob sportlich oder mit Muße, sind keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich, das Genießen und die Auszeit.

Im Spätsommer startete ich auf meine 's Äpple Wanderung ausnahmsweise an einem Nachmittag. Sonst bin ich eigentlich immer morgens unterwegs. Das hatte diesmal einen ganz besonderen Grund, denn heute marschiert Susanne Aichholz vom Seniorenbüro mit mir mit. Als ich ihr vor ein paar Wochen erzählte, dass ich nochmals durch das Wüstenbachtal wandern „muss“, weil ich bei der letzten Tour meinen Fotoapparat vergessen hatte und ich unbedingt noch ein paar schöne Bilder vom Wüstenbachtal machen wollte, fragte Susanne Aichholz spontan, ob sie mich begleiten dürfte, weil sie die Gegend kannte und ihr Vater in Burgstall geboren wurde. Mit Susanne Aichholz und mit meinem Fotoapparat startete ich vom Parkplatz am Sportplatz in Burgstall auf diese rund zweistündige abwechslungsreiche Wanderung. Den Ausgangspunkt der Tour ist übrigens auch gut mit der S-Bahn zu erreichen.

Es ist nach 14 Uhr als wir starteten und sommerlich warm wie gut, dass uns ein schattiges Bachtal erwartet. Da die Strecke zeitweise dicht am Bach entlang verläuft, es über Steine und Wurzeln geht und mal rauf und mal runter, sind Wanderschuhe für mich ein Muss. Zuerst ging es ein Stück an unserer Murr entlang, vorbei an Silberweiden und Pfaffenhütchen. Auf der Tafel „Ufergehölze entlang der Murr“ , erfährt man mehr, über die am Fluss wachsenden Bäume und Sträucher. Unterhalb der Tafel entdeckten wir auch, unser 's Äpple Wegzeichen an einem Holzpfosten. Der kurze, leicht bergan führende Weiterweg bis zum Waldsaum, lag nun voll in der Sonne. Die 's Äpple Bank auf der rechten Seite, mit Blick zur Murr, ließen wir „links“ liegen.

Bald erreichten wir die Wüstenbachbrücke. Das Wegzeichen weist uns nun nach links in das wildromantische und schattige Wüstenbachtal. Erstaunlich, was es da alles zu entdecken gibt, ein wahres Paradies, vor allem auch für Kinder. Mal geht der Wanderpfad direkt neben dem Bach, das Wasser lockt auch die „Alten“, im erfrischenden Nass die Hände oder Füße zu kühlen. Man trifft auf ein altes Stauwehr im Bach. Auf der Tafel ist zu lesen, dass der Bach früher ein Teil eines Bewässerungssystems gewesen war. Nach der Heuernte wurde der Wüstenbach aufgestaut und so die umliegenden Wiesen bewässert.

Auch kann es auf einer Wanderung zu netten überraschenden Begegnungen kommen, so wie bei Susanne Aichholz und mir. Wie aus heiterem Himmel, stand plötzlich Ehepaar Mahne mit Hund vor uns. Peter Mahne, dem Leser sicher bekannt, als Mitglied des Redaktionskreises des Seniorenkurier, machte mit Ehefrau und Hund einen Spaziergang durch das Wüstenbachtal.

Weiter ging es und wir konnten das Backnanger-Weg-Brückle, bestaunen. Der über diese Bogenbrücke verlaufende Fußweg bildete in der Vergangenheit eine wichtige Verbindungsstrecke zwischen Zwingelhausen und Backnang. Leider waren alle Tafeln mit interessanten Informationen mutwillig verunstaltet und besudelt. Bevor wir, den Steinbruch von Zwingelhausen erreichen, verlassen wir das Tal des Wüstenbaches, überqueren, nach rechts gehend auf einer Brücke den Bach und folgen dem Sträßlein, das leicht bergan geht. Es ist schon ein gewaltiger Anblick, das Steinbruchgelände, der Firma Gläser. Es lohnt sich, dafür etwas Zeit einzuplanen und dem Steinabbau, der sich hinter dem Zaun abspielt, zuzuschauen. Wir taten es.

Auf gleichem Weg gingen wir nun wieder zurück nach Burgstall a.d. Murr. Nach rund 2 Stunden Wander- und Pausenzeit waren wir um 16.15 Uhr wieder am Auto. Es hat uns beiden sehr gefallen und wir empfehlen die Wanderung unbedingt weiter.